EINS, ZWEI, DREI IM SAUSESCHRITT, LÄUFT DIE ZEIT, – WIR LAUFEN MIT
Schon Wilhelm Busch wusste, wie schnell sich das Rad der Zeit drehen kann und welche Veränderung es dabei mit sich bringt. Kaum hat sich der deutsche Aftermarket an die Anwesenheit einer Alliance Automotive Group gewöhnt, ist alles schon wieder ganz anders.
2016 und 2017 hat die britisch-französische Gruppe vier Teilegroßhändler in Deutschland gekauft, Coler, Busch, Büge und zuletzt Klapper. Auch in Frankreich und Großbritannien sind in erster Linie kleinere und mittlere Teilehändler, aber auch große Distributoren wie FPS (UK) und zuletzt die Groupauto Polska aufgekauft worden. Nun meldete Ende September die französische Fachzeitschrift Apres Vente Auto, das die Alliance Automotive Group von einem noch größeren Fisch im Teich übernommen wird. Für den Preis von 1,7 Mrd. Euro ist die AAG an das amerikanische Unternehmen Genuine Parts Company, kurz GPC, gegangen.

Die GPC (Genuine Parts Company) ist 1928 gegründet worden und hat folgende Struktur:

  • NAPA Automotive Parts Group mit 1.100 NAPA AUTO PARTS Stores in den USA und 200 Outlets in Canada, 417 Repco AUTO PARTS Stores in Australien und Neuseeland, dazu kommen noch 12 Outlets in Mexiko.
  • MI Industrial Parts Group, MI unterhält 15 Lager, 533 Outlets und 46 Service Center in den USA, Kanada, Mexiko und Puerto Rico.
  • SPR Office Products Group
  • EIS Electrical/Electronic Material Group

2016 hat die GPC einen Gesamtumsatz von mehr 14 Mrd. Euro generiert, 52% davon über das Automotive Segment.

Die NAPA Automotive Parts Group vertreibt Autoteile und Zubehör unter dem Markennamen NAPA über ein Netzwerk von ca. 6.000 Outlets über die USA verteilt, wovon 1.100 im Besitz des Unternehmens GPC sind. In Australien und Neuseeland werden die Teile unter dem Markennamen Repco vertrieben. In den USA zählt NAPA/GPC zu den sogenannten „Program Groups“, die den größten Teil des Umsatzes über Eigenmarken erzielen.

Zusammen wollen die beiden Unternehmen GPC und AAG sowohl in Europa als auch in Übersee weiterwachsen. Angesichts dieser Gemengelage erscheint die Eröffnung eines Bieterverfahrens von Seiten Stahlgrubers längst nicht mehr so überraschend wie noch vor ein paar Wochen.